FACHINGENIEUR | FACHEXPERTE
FÜR DIGITALISIERUNG IN DER WASSERWIRTSCHAFT
4-6 Wochen
12 Teilmodule + Praxistag
80% Online
20% Präsenz
Projektarbeit
Je nach Qualifikation
Der Lehrgang „Fachingenieur | Fachexperte für Digitalisierung in der Wasserwirtschaft“ ist adressiert an Ingenieure und Berufserfahrene der Fachrichtungen Umweltwissenschaften, Verfahrenstechnik, Siedlungswasser- und Versorgungswirtschaft oder vergleichbare Arbeitsschwerpunkte, die in Planung, in der Projektumsetzung oder im täglichen Betrieb für die Anwendung moderner digitaler Technologien und Prozesse verantwortlich sind. Die Teilnehmer erhalten eine fundierte Einführung in die wesentlichen technischen Themenfelder der verschiedenen Ebenen in der Wasserwirtschaft, wo Digitalisierung wirksam eingesetzt werden kann. Dazu zählen die Feldebene (Einsatz von Sensoren und einzelnen Maschinen mit Digitalfunktionen), die Objektebene (das Zusammenspiel verschiedener Sensoren und Maschinen in einer Funktionseinheit z.B. Regenbecken, Kläranlage o.ä.) und der Betriebsebene (hier laufen alle Informationen der Feld- und Objektebene operativ zusammen, z.B. in Leitzentralen oder in Betriebsführungssystemen). Sie lernen, wie die Ebenen separat digitalisiert werden können und wie eine zielführende Vernetzung aller (Teil-)Ebenen und damit ganzer Kommunen und Städte gelingen kann. Darüber hinaus lernen Sie auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse Methoden für eine erfolgreiche Herangehensweise in Digitalisierungsvorhaben der Wasserwirtschaft kennen und arbeiten damit in entsprechenden Übungsbeispielen. Alle Hintergrund- und theoretischen Informationen haben generell einen Bezug zu wasserwirtschaftliche Fragen und werden an Beispielen erläutert. Damit der Lehrgang eine hohe Transferqualität für die individuellen Rahmenbedingungen der Teilnehmer bekommt, wird viel Raum für Diskussion gegeben. Im Mittelpunkt der abschließenden Praxisphase stehen eigene Vorhaben der Teilnehmer, die zusammen mit den Lehrgangsexperten und der Lerngruppe analysiert und erste Lösungsansätze erarbeitet werden. Nach Abschluss des Lehrgangs sind die Teilnehmer in der Lage
- die Komplexität eigener Digitalisierungsvorhaben einzuordnen,
- die Wirksamkeit in Frage kommender Digitalisierungslösungen zu bewerten,
- ausgewählte Digitalisierungslösungen zielgerecht einzusetzen,
- den optimalen Punkt zum Start eines Vorhabens mit vertretbarem Aufwand bei hoher Hebelwirkung zu identifizieren sowie
- mit den erlernten Methoden Hürden zu identifizieren und projektunterstützende Elemente einzubauen.
Je nach Qualifikation erhalten Sie nach erfolgreichem Abschluss den Titel “Fachingenieur für Digitalisierung in der Wasserwirtschaft” oder “Fachexperte für Digitalisierung in der Wasserwirtschaft”.
Gruppengröße: 4-12 Teilnehmer
Modulübersicht
Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über den Stand der Digitalisierung in der Wasserwirtschaft. Sie erfahren auf Basis der Ergebnisse der Metastudie WaterExe4.0 sowie der Nachfolgestudie DigitNaX die Vielfältigkeit der digitalen Angebote in der Wasserwirtschaft, was Erfolgsfaktoren und Hemmnisse in der Umsetzung sind. Sie sind mit Abschluss des Moduls in der Lage die wesentlichen Trends zur Digitalisierung in der Wasserwirtschaft einzuordnen und für den eigenen Anwendungsfall zu bewerten, auch in Hinblick auf Erfolgsfaktoren und Hemmnisse.
Wege der Daten, Schwankungen, Unsicherheit sicher machen
Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten von Sensortechnik in der Wasserwirtschaft inkl. Darstellung alternativer Informationserfassung und Sensorenkombinationen, Datenerfassung und Datenweitergabe. Sie lernen zudem die Einsatzgrenzen, Mindestanforderungen und Auswahlkriterien kennen. Ergänzend erfahren sie, was bei der Anbindung der Sensoren in webbasierte System zu beachten ist.
Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über die technischen Möglichkeiten der Datenerfassung und Datenkommunikation von der Feldebene bis in die Datenzentrale. Sie lernen die für die Wasserwirtschaft relevanten Datenformate, -protokolle und Sicherheitsanforderungen kennen.
Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über den Stand der Technik zum Datenmanagement und User-freundlichen Visualisierungslösungen allgemein und Anwendungsbeispiele aus der Wasserwirtschaft. Es werden die Anforderungen und Gestaltung von Zielformulierungen an ein effizientes Datenmanagement und eine User-freundliche Visualisierungslösung vermittelt.
Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über wichtigsten im Infrastrukturmanagement und insbesondere in der Wasserwirtschaft verwendeten Schnittstellen und Standards und deren Einordnung zu den Inhalten der Teilmodule 2, 3 sowie 4.
Die Teilnehmer lernen, heterogene Datenquellen an Beispielen aus der Wasserwirtschaft zu ordnen, um diese anschließend strukturiert und vergleichbar analysieren zu können bzw. erstellte Analysen zu verstehen und zu bewerten. Es wird das Verständnis zur Überführung von Big Data zu Smart Data vermittelt.
Die Teilnehmer erfahren anhand aktueller Beispiele, wie Sensordaten und analoge Daten z.B. aus Laboranalysen oder Erfahrungsdokumentationen zur Prozessoptimierung eingesetzt werden können. Dabei wird ein enger Bezug zum Teilmodul 6 hergestellt und die hier vorgestellten Kenntnisse in den Beispielen verwendet.
Die Teilnehmer lernen anhand der multikriteriellen Bewertung komplexer Sachzusammenhänge den Mehrwert von Digitalisierungsprojekten einzuschätzen. Neben allgemeingültigen Basiskriterien werden individuelle Kriterien der Teilnehmer aufgenommen und in die Beispielbewertungen integriert, wobei insbesondere die verschiedenen Zielperspektiven, die in einem Digitalisierungsprojekt zu beachten sind, erörtert und bearbeitet werden und auch die Rolle der Eigenperspektive reflektiert wird. Die Mehrwertanalyse erfolgt mit dem Tool SokratesMap.
Die Teilnehmer lernen anhand der Methode Kompetenzenbilanzen, Digitalisierungsvorhaben nach den erforderlichen Kompetenzen zu analysieren, um Vorhaben erfolgreich umzusetzen. Mithilfe der Methode können aus den Zielkriterien eines Digitalisierungsvorhaben die für Planung, Umsetzung und Betrieb erforderlichen Kompetenzen der involvierten Organisationen und Personen abgeleitet werden, um entscheiden zu können, welche eigenen Mitarbeiter oder externe Experten einzubeziehen sind. Gleichzeitig lernen die Teilnehmer, mit der Methode die vorhandenen Kompetenzen in Frage kommender Mitarbeiter zu überprüfen und notwendige Lerninhalte zu bestimmen.
Die Teilnehmer lernen anhand der Methode der SOWIESO-Strategie, wie insbesondere neuartige und komplexe Digitalisierungsvorhaben mit sog. Sowieso-Projekten ideal in den Arbeitsalltag integriert werden können und gleichzeitig ein schnelles Lernen der erforderlichen Zusammenhänge gelingt. Anhand verschiedener Beispiele lernen sie die unterschiedlichen Perspektiven kennen, aus denen Sowieso-Projekte identifiziert und optimal für den Einstieg in ein schnell erlernbares Verständnis komplexer Digitalisierung genutzt werden können. Ergänzend werden sog. Anwendungsstandards und die Digitalisierung von Erfahrungswissen als Bestandteil von Sowieso-Projekten vorgestellt.
Die Teilnehmer erlernen die Grundlagen des Building Information Modelling (BIM), verfügbaren Systemen und deren Rolle für die Wasserwirtschaft. Anhand von Beispielen aus Infrastukturprojekten des öffentlichen Tiefbaus erhalten die Teilnehmer die Einsicht, die Möglichkeiten und Grenzen des BIM kennenzulernen und in Übungen anzuwenden. Die Teilnehmer sind nach dem Teilmodul in der Lage, den Einsatz von BIM bezogen auf wesentliche Aufgaben in der Wasserwirtschaft einzuordnen und passende Systeme zu bewerten.
Die Teilnehmer werden über den aktuellen Stand der KRITIS-Anforderungen und das IT-Sicherheitsgesetz informiert. Zudem erhalten Sie einen Überblick über aktuelle Bedrohungspotenziale, insbesondere für die Wasserwirtschaft. Zudem wird der Nutzen und die Anwendung eines ISMS am Beispiel des KANiO-ISMS vorgestellt. Die Teilnehmer lernen die Einschätzung des Bedrohungspotenzials für die Wasserwirtschaft und den Umgang mit einem ISMS-System.
Die Teilnehmer treffen sich an einem gemeinsam vereinbarten Termin auf dem Campus der Hochschule Hof und arbeiten unter der Leitung von Prof. Müller-Czygan die erlernten Inhalte in einem Praxisbeispiel auf. Dabei geht es speziell um die Mehrwertanalyse sowie die praktische anfängliche Umsetzung von Digitalisierungsprojekten zur Festigung der Inhalte und Vorbereitung der Projektarbeit.
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Gemeinsam Digitalisierung vorantreiben.